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BApK-Newsletter 17/2022 (18. August)

Die jungen Redakteurinnen des BApK-Projektes Locating your Soul haben im Rahmen des Themas "Veränderungen" Betroffene, Angehörige und Expert:innen befragt, was sich im Umgang mit psychischen Erkrankungen dringend in der Gesellschaft verändern muss. [​mehr]


Gesellschaft und Politik

► Die Scham überwinden

Spektrum der Wissenschaft: Ob Ängste, Depressionen oder Zwangsstörungen: Viele Menschen schämen sich für ihre psychische Erkrankung – und leiden dadurch doppelt. Dem lässt sich entgegenwirken, meint Joachim Retzbach. [Link]


► Zunehmende Verarmung psychisch kranker Menschen

Viele Menschen mit psychischen Erkrankungen sind nicht in der Lage, in vollem Umfang berufstätig zu sein – und daher häufig von Armut bedroht. Der Bundesverband der Vertragspsychotherapeuten (bvvp) fordert daher ein Hilfsprogramm für sie. [Pressemitteilung als PDF]


► Keine Befragungen von Patient:innen

Die Psychotherapeut:innen lehnen die Befragung von Patient:innen als generelles Instrument der Qualitätssicherung ab. Das zeigt eine Befragung des Deutschen Psychotherapeuten Netzwerkes (DPNW). Hintergrund ist die Einführung eines neuen Qualitätssicherungsverfahrens in der Psychotherapie. [Link]


► Wegen psychischer Erkrankungen im Krankenhaus

Laut Statistischem Bundesamt waren psychische Erkrankungen und Verhaltensstörungen im Jahr 2020 die häufigste Ursache für stationäre Krankenhausbehandlungen von jungen Menschen in Deutschland. [Link]


► Krieg und Klimawandel bereiten mehr Sorgen als Corona

Der Ukraine-Krieg und der Klimawandel gehören zu den größten Ängsten der Kinder und Jugendlichen. Über Corona machen sie sich weniger Sorgen, wie eine Umfrage des Liz Mohn Center der Bertelsmann Stiftung ergab. [Link]


Von der DAK-Bayern sind Daten zu psychischen Belastungen erhoben worden. Betroffen von Angst, Depressionen und Sress sind im Freistaat demnach 1,5 Millionen Berufstätige, die ein erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt haben. [Link]


► Du musst nicht am Boden sein

Brigitte: Therapien beginnen Menschen leider viel zu oft erst dann, wenn es gar nicht mehr geht. Das muss nicht sein, ist Christian Schierwagen überzeugt. [Link]


► ADHS: Wenn nichts einfach abprallt

taz: Vorurteile und Stereotype verhindern bei ADHS oft eine Diagnose. Dabei könnte sie Betroffenen helfen, im Alltag besser zurechtzukommen, meint Leonie Gubela. [Link]


► Sammeln in großen Mengen

EPPENDORFER: Messies sammeln ohne sichtbare Ordnung Dinge, und zwar in großen Mengen. Was für den neutralen Beobachter Müll ist, hat für sie eine eigene Wertigkeit. Bei einer Fachtagung wurde ein Ausflug in medizinische und psychologische Erklärungsmodelle gewagt. [Link]


Die Foto-Ausstellungen "Psychische Erkrankungen im Blick" (ein Projekt der DGPPN) und "CRAZY – Leben mit psychischen Erkrankungen" (Arbeiten von fünf international renommierten Fotograf*innen, die sich aus persönlichen Gründen mit verschiedenen Formen dieser Erkrankungen auseinandergesetzt haben) sind bis zum 21. September im Landeshaus des LVR in Köln zu sehen (Foto: Nora Klein). [Informationen als PDF]


Wissenschaft und Forschung

► Inklusive Forschung

Inklusive Forschung bedeutet, dass Menschen mit und Menschen ohne Behinderung gemeinsam forschen. Die Menschen mit Behinderung tragen so maßgeblich zu den Forschungsergebnissen bei. Mehr über inklusives Forschen hat die Lebenshilfe zusammengestellt. [Link]


► Wie psychisch Erkrankte ihre Scham überwinden können

Stern: Wer an Depressionen oder Angststörungen leidet, der schämt sich oft – und verschweigt sein psychisches Leiden. Scham hat eine wichtige Funktion, kann uns aber auch schaden. Eine Studie gibt Hinweise auf einen guten Umgang mit dem Gefühl, berichtet Leeonie Zimmermann. [Link]


► Antipsychotikum Xanomelin besteht Phase-3-Test

Ärzteblatt: Das neuartige Antipsychotikum Xanomelin, das frei von extrapyramidalen Nebenwirkungen ist, hat in einer Phase-3-Studie bei Patient:innen mit Schizophrenie die Positiv- und Negativsymptome vermindert und sich dabei als verträglich erwiesen. Der Hersteller hofft auf eine Zulassung im nächsten Jahr. [Link]


Christian Reumschüssel-Wienert meint in der Zeitschrift "Sozialpsychiatrische Informationen": "Insgesamt wird einmal mehr in diesem Reader eine relevante praktische Perspektive verfolgt, die zeigt, dass gute Praxis einer fundierten, kritisch-emanzipatorischen Theorie bedarf. Beides legt Heiner Keupp in diesem Reader vor." [Zur Buchbesprechung]

Heiner Keupp: Einmischen. Es geht nicht anders! Kritisch gemeindepsychologische Perspektiven, dgvt-Verlag, 2021, 296 Seiten, 29,80 Euro, ISBN: 978-3-87159-161-7


Psychiatriegeschichte

► Todesurteil: "Angeborener Schwachsinn"

EPPENDORFER: Das nationalsozialistische Mordprogramm an Psychiatriepatient:innen begann bereits früh mit Zwangssterilisationen. Der Historiker Björn Marnau beschreibt dies am Beispiel des Kreises Steinburg. [Link]


Streiflicht

► Falsche Besessenheit und willige Exorzisten

Spektrum der Wissenschaft: Marthe Brossier war vom Teufel besessen. Jedenfalls machte sie das um 1600 alle glauben. Bis ihr Beelzebub-Experten auf die Schliche kamen, wie Richard Hemmer und Daniel Meßner erzählen. [Link]


Impressum

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